Filter in der Wohnraumlüftung: Wann lohnen sich elektronische Filter?

Kermi Filter Wohnraumlüftung
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Schadstoffbelastungen in der Außenluft sowie die Luftqualität in unseren Innenräumen sind in den vergangenen Monaten verstärkt in den Fokus geraten. Für ein gesundes Raumklima können kontrollierte Wohnraumlüftungen sorgen, denn sie garantieren einen regelmäßigen Luftaustausch im Gebäude. Die eingebauten Filter halten zusätzlich Partikel, Pollen, Bakterien und Viren von außen fern. So tragen sie zur Gesundheit sowie zum Wohlbefinden der Menschen bei, die sich im Gebäude aufhalten. Heute erkläre ich dir, was Filter in der Wohnraumlüftung leisten können, welche unterschiedlichen Filtermechanismen es gibt und wann sich ein zusätzlicher elektronischer Filter für dich lohnt.

Was können Filter in der Wohnraumlüftung?

Die in Wohnraumlüftungen integrierten Filter verbessern die Luftqualität der Zuluft: Sie halten groben Schmutz wie Insekten oder Blätter fern, filtern aber auch von kleinsten Partikeln wie Pollen oder Feinstaub.

Mechanische und elektronische Filter: Das sind die Unterschiede

Während mechanische Filter ein klassisches Siebprinzip nutzen, arbeiten elektronische Filter mit elektrostatischer Aufladung. Bei mechanischen Filtern gilt: Je „dichter“ ein Filter ist, je mehr und je kleinere Partikel er also herausfiltert, desto stärker müssen die Ventilatoren des Lüftungsgerätes arbeiten, um die Luft zu bewegen – desto mehr Energie wird somit benötigt. Deshalb solltest du immer zwischen der Energieeffizienz der Wohnraumlüftung und der Filterleistung abwägen. Mehr dazu und warum du deinen mechanischen Filter regelmäßig wechseln solltest, erfährst du im Interview mit unserem Produktmanager.

Da elektronische Filter über kein engmaschiges Filternetz verfügen, benötigen sie unabhängig von der Größe und Menge der herauszufilternden Partikel gleichbleibend viel Energie. Zur Reinigung wird der Filter einfach etwa halbjährlich gewaschen. Dein Vorteil: Du brauchst keinen neuen Filter kaufen.

Abscheidegrad – die „Leistungsfähigkeit“ von Filtern

Der entscheidende Vorteil von elektronischen Filtern ist ihre extrem hohe Abscheidequote. Der Abscheidegrad beschreibt das Verhältnis der Menge des herausgefilterten Stoffes, zu derjenigen, die in den Filter eingetreten ist. Er zeigt also, wie viel Prozent der eingetretenen Partikel der Filter tatsächlich aus der Zuluft entfernt. Die mechanischen Filter der zentralen Wohnraumlüftungsgeräte von Kermi sind beispielsweise in der Regel so ausgelegt, dass sie 70 Prozent der kleinsten Partikelgröße (z.B. Viren und Ruß) aus der Außenluft filtern können. Bei elektronischen Filtern werden Partikel der kleinsten Größenklasse dagegen zu mehr als 85 Prozent aus der Zuluft entfernt. Es gelangen also noch weniger der unerwünschten Partikel in den Raum. Der beste Abscheidegrad wird aber erzielt, wenn beide Filter in Kombination betrieben werden.

Wie genau funktioniert ein elektronischer Filter?

Kermi Filter x-well hygienic

Für die Technikbegeisterten unter euch erkläre ich das jetzt ein bisschen genauer:
Zunächst wird die abgesaugte Luft, welche die verunreinigten Partikel enthält, einem ionisierenden und polarisierenden Feld ausgesetzt (Bildbereich unten). Anschließend passieren die so geladenen Partikel die zweite Stufe des Filters (Bildbereich Mitte): Hier werden sie von einer Anode abgestoßen und von den Sammeloberflächen angezogen, wo ein stark elektrostatisch induziertes Feld sie hält. Die austretende Luft ist somit beinahe vollständig frei von Schadstoffpartikeln (Bildbereich oben).

In diesen Fällen sind elektronische Filter von Vorteil

Zusätzlich zu den in den Lüftungsgeräten verbauten mechanischen Filtern bekommst du bei Kermi optional nun auch einen solchen elektrostatischen Filter als separate Komponente: Der neue Filter x‐well hygienic wird einfach zwischen Lüftungsgerät und Verteiler eingebaut und kann bei allen zentralen x-well Wohnraumlüftungen nachgerüstet werden, siehe Bild oben.
Schadstoffbelastete Außenluft wird dank der Außenluftfilter der Wohnraumlüftung (Beitragsbild, Mitte rechts) gereinigt und durch Wärmerückgewinnung auf angenehme Temperaturen gebracht. Der optionale neue x-well hygienic Filter (Beitragsbild, Mitte links) filtert die Luft danach noch einmal mit einem elektrostatischem Feld – so ist sie nahezu Partikel frei, wenn sie in deinen Wohnraum einströmt.

Wie wir gesehen haben, lohnt sich ein solcher zusätzlicher elektronischer Filter vor allem, …

  • wenn die Außenluft sehr stark belastet ist, wenn also viele Partikel herausgefiltert werden sollen – wie es vor allem in Großstädten und sehr landwirtschaftlichen Gebieten der Fall ist. Übrigens: Mehr Tipps für saubere Luft in Stadtwohnungen findest du hier.
  • wenn besonders kleine Partikel wie Feinstaub oder Ruß herausgefiltert werden sollen.

In beiden Fällen kann der x-well hygienic die Luftqualität in Verbindung mit einer zentralen Lüftungsanlage signifikant verbessern. Außerdem können verhältnismäßig noch mehr der Schadstoffpartikel aus der Luft gefiltert werden – was für eine noch höhere Luftqualität sorgt.

Du siehst also: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, deine Luftqualität zu verbessern. Eine Lüftungsanlage sorgt vollautomatisch für den nötigen Luftaustausch. Mit unterschiedlichen Filtern kannst du die Luftqualität im Raum sogar noch mehr verbessern – bei stark verunreinigter Außenluft und wenn besonders kleine Partikel die Luft belasten, sind auch elektronische Filter eine Überlegung wert.

Weitere Infos zum Thema:

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