In Deutschland ist jeder zweite Wärmeerzeuger technisch veraltet. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) nach Auswertung der Erhebungen des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV). Das schadet nicht nur dem Klima, sondern führt auch zu einem unnötig hohen Energieverbrauch und vermeidbaren Heizkosten.
Deine Heizung ist auch nicht mehr die Neueste? Dann ist jetzt im Sommer, wenn du nicht heizt, die beste Gelegenheit, den Heizkessel auszutauschen. Deshalb zeige ich dir heute, wann es Zeit für einen neuen Wärmeerzeuger ist und welche Vorteile der Umstieg auf erneuerbaren Energien und speziell eine Wärmepumpe mit sich bringt. Eine solche Nachrüstung ist vermutlich einfacher als du denkst.
Schlecht für die Umwelt: Jeder zweite Wärmeerzeuger in Deutschland ist veraltet
Auf diese Zahlen machen BDH und ZIV aufmerksam: 53 Prozent der in Deutschland installierten Heizungen sind technisch veraltet und energetisch ineffizient. Über die Hälfte der Heizungsanlagen ist über 20 Jahre alt. Lediglich 21 Prozent der installierten Anlagen befinden sich auf Stand der Technik und koppeln gleichzeitig erneuerbare Energien ein. So verbrauchen 11,3 Millionen veraltete Gas- und Öl-Heizwertgeräte nach wie vor zu viel Energie, setzen mehr Emissionen frei als nötig und begünstigen den Klimawandel. Mit einer neuen, umweltfreundlichen Heizung können große Mengen an Energie und CO2-Emissionen eingespart werden.
Wie alt darf ein Wärmeerzeuger sein?
Was heißt das konkret für dich? Wann musst du deinen Wärmeerzeuger austauschen? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) stellt Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und enthält eine Austauschpflicht für alte Öl- oder Gasheizkessel. Entscheidend für die Austauschpflicht ist das Alter der Anlage: Nach 30 Jahren ist Schluss. So ist im GEG geregelt, dass Gasheizungen und Ölheizungen, die vor dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, nicht mehr betrieben werden dürfen. Für Gas- und Ölheizungen, die ab dem 1. Januar 1991 eingebaut oder aufgestellt worden sind, gilt die Austauschpflicht nach Ablauf von 30 Jahren nach Einbau oder Aufstellung. Die Austauschpflicht betrifft demnach in erster Linie Standardkessel und Konstanttemperaturkessel. Es gibt zwar auch Ausnahmen, aber: Der Austausch lohnt sich so oder so.
Woran erkennst du das Alter deiner Heizung?
Vor allem wenn man noch nicht so lange im Haus wohnt, kommt die Frage auf, wie alt die Heizung überhaupt ist. Das Alter einer Öl- oder Gasheizung entspricht in der Regel dem Kesselalter und lässt sich einfach über das Typenschild herausfinden. Das Typenschild ist für gewöhnlich auf dem Kessel montiert. Solltest du das Typenschild nicht mehr lesen können, findest du Angaben zum Alter der Heizung auch hier:
- Schornsteinfegerprotokoll: Hier notiert der Schornsteinfeger nach jeder Feuerstättenschau das Alter der Heizungsanlage
- Bauunterlagen
- Rechnungen: wurde deine Heizung von einem Fachbetrieb eingebaut, kannst du hier nachvollziehen, wie alt der Heizkessel ist
- Alternativ kannst du auch einen Fachbetrieb bei der nächsten Wartung bitten, das Alter anhand des Heizungsmodells bzw. der Modellreihe zu bestimmen
Vorteile durch den Austausch deiner alten Heizung
Eine veraltete Heizung arbeitet nicht effizient. Das verursacht hohe Heizkosten, bietet einen geringen Wärmekomfort und ist schlecht für die Umwelt. Mit dem Austausch eines alten Öl- oder Gaskessels …
- kannst du deine Heizkosten deutlich reduzieren
- erhöhst du den Wohnkomfort in deinem Zuhause
- tust du etwas für die Umwelt
- machst du dein Heizsystem zukunftssicher
Natürlich ist so eine Erneuerung immer erst einmal eine Investition, aber langfristig zahlt sie sich durch Energieeinsparungen aus.
Wärmeerzeuger austauschen: Von einer Wärmepumpe profitieren
Wenn du dich entscheidest, die alte Heizung rauszuschmeißen, kannst du die Gelegenheit nutzen und bei der neuen Anlage gleich auf erneuerbare Energien statt auf fossile Brennstoffe zu setzten. Dabei unterstützt dich der Staat mit attraktiven Förderungen. Eine Wärmepumpe zum Beispiel gewinnt die Heizungswärme aus kostenlos zur Verfügung stehenden, regenerativen Energien. Hier findest du weitere gute Gründe, die für den Umstieg auf eine Wärmepumpe sprechen.
Ein besonders nachhaltiger Betrieb steht bei der neuen Wärmepumpe x-change dynamic pro von Kermi im Fokus. Sie ist besonders effizient, arbeitet mit einem umweltfreundlichen Kältemittel und ist bestens gerüstet für die Einbindung weiterer erneuerbarer Energien wie bspw. Solarthermie. Besonders nachhaltig ist die Kombination deiner Wärmepumpe mit einer PV-Anlage und einem Stromspeicher. Denn zur Wärmeerzeugung braucht die Wärmepumpe ein geringes Maß an Strom, das du mit der PV-Anlage umweltfreundlich selbst produzieren kannst. Über anfallende Stromkosten brauchst du dir aber auch dann keine Sorgen machen, wenn du den Strom für die Wärmepumpe aus dem Versorgungsnetz beziehst.
Wärmepumpe nachrüsten? Kein Problem!
Beim Heizungstausch wichtig zu wissen: Wärmepumpen arbeiten auch im Gebäudebestand effizient und können leicht bei der Renovierung nachgerüstet werden. Oft ist es nicht einmal nötig, alte Heizkörper auszutauschen. Doch selbst in diesem Fall, besteht kein Grund zur Panik: Ein Heizkörpertausch zu energieeffizienten Flachheizkörpern ist mit wenig Aufwand möglich. Die Nachrüstung einer Wärmepumpe überzeugt dich? Dann findest du hier Informationen, welche Wärmepumpe die Richtige für dich ist.
Du siehst also: Wenn du deinen alten Heizkessel austauschen musst, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, dich mit erneuerbaren Energien für die Zukunft aufstellen. Doch auch wenn der Austausch deiner Heizung noch nicht vorgeschrieben ist, ist eine nachhaltig und effizient arbeitende Wärmepumpe eine Überlegung wert, um Heizkosten zu sparen und nebenbei etwas für das Klima zu tun.